Wirtschaftsjournalismus

Unternehmen zwischen Haltung und Verantwortung

Unternehmen zwischen Haltung und Verantwortung

Die Reaktionen der Unternehmen auf den Krieg in der Ukraine sind so unterschiedlich wie die Unternehmenslandschaft. Durch die Bank wurde der russische Angriff zwar verurteilt und auch mit Hilfsangeboten waren zahlreiche Unternehmen schnell zur Stelle. Doch bei der Frage, ob man sich aus Russland zurückziehen soll, entwickelte sich ein vielstimmigeres Bild. Am schnellsten wurden noch Handelsbeziehungen mit Russland und Investitionsvorhaben in Russland gestoppt. So haben praktisch alle namhaften Automobilhersteller ihre Geschäfte für beendet erklärt oder zumindest vorübergehend auf Eis gelegt. Ganz ähnlich sieht es in den meisten anderen Branchen aus, ganz gleich, wie stark diese von den staatlichen Sanktionen betroffen sind. Inzwischen sollen mehr als 600 westliche Unternehmen ihre Beziehungen zu Russland gekappt haben, vollständig oder vorübergehend.

Umsatzeinbußen und Reputationsrisiken

Das wird sich auch in den Bilanzen bemerkbar machen. So rechnet beispielsweise der Sportartikelhersteller Adidas mit einem Umsatzverlust von rund 250 Millionen Euro. Das Unternehmen aus Herzogenaurach hat seine Läden in Russland geschlossen, den Onlinehandel ausgesetzt und auch den Partnerschaftsvertrag mit dem russischen Fußballverband ausgesetzt. „Als Unternehmen verurteilen wir jede Form von Gewalt und zeigen uns solidarisch mit allen, die zum Frieden aufrufen“, sagte Vorstandschef Kasper Rorsted bei der Vorstellung der Bilanz 2021. Setzt man die 250 Millionen Euro ins Verhältnis zum Jahresumsatz 2021 (21,2 Milliarden Euro), so wirkt der Verlust verkraftbar. Tatsächlich rechnet Rorsted auch nicht mit Auswirkungen auf den prognostizierten Gewinn für 2022.

Größere Auswirkungen könnten Reputationsschäden haben, wenn Unternehmen in dieser Phase ihre Glaubwürdigkeit verspielen. Dieses Risiko wollte die Züricher Versicherung gar nicht erst eingehen. Sie hatten einfach Pech mit ihrem Logo. Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA bestätigte das Schweizer Unternehmen, vorübergehend auf den isolierten Buchstaben Z im Außenauftritt, speziell in den Social-Media-Kanälen zu verzichten, weil dieser missverstanden werden könnte. Tatsächlich hat sich das Z eigentlich nur ein Markierungszeichen auf den russischen Militärfahrzeugen zum Symbol dieses Kriegs entwickelt. Inzwischen wurde die alleinstehende Verwendung schon in den unterschiedlichsten Formen verboten, selbst bei einigen Zulassungsstellen werden keine Autokennzeichen mit einem einzelnen Z mehr ausgegeben. Die Brisanz hat man in Zürich erkannt und schnell gehandelt.

Öffentlicher Druck zwingt Unternehmen zur Haltung

Weitaus schwieriger stellt sich der Umgang mit der Haltung für Unternehmen dar, die sich nicht vollständig aus dem russischen Markt zurückziehen wollen. Das reicht von Restaktivitäten wie bei Siemens, die ihre Service- und Wartungsverträge auch weiterhin bedienen wollen, bis hin zu Unternehmen, die eigene Werke oder Handelsniederlassungen unterhalten und für ihre Beschäftigten weiterhin Verantwortung übernehmen wollen. Betroffen sind sowohl Mittelständler beispielsweise aus dem Maschinenbau, aber auch multinationale Konzerne wie Nestle. Der Lebensmittelkonzern ist sowohl in Russland als auch in der Ukraine aktiv und betreibt eigene Produktionsstandorte. Für diese wurde in der Ukraine kurz nach Kriegsbeginn ein Produktionsstopp verhängt, um die eigenen Mitarbeiter zu schützen. Rund 5.800 Ukrainer und Ukrainerinnen sind bei Nestle beschäftigt. Ein Teil von denen hat das Land inzwischen verlassen und nach neuesten Meldungen sollen auch Kündigungen der Belegschaft zunehmen. Vor allem, weil Nestle seine Geschäfte in Russland weiter betreibt. Zwar hatte das Unternehmen in Russland seine Werbemaßnahmen eingestellt und Investitionsvorhaben ausgesetzt, vielen Verbrauchern, NGOS und auch einzelnen Politikern war dies nicht genug. Nach zunehmend heftiger werdender Kritik will sich Nestle zukünftig nur noch auf Grundnahrungsmittel beschränken und alle anderen Produkte nicht mehr nach Russland liefern.

Die Wucht öffentlicher Empörung traf auch den mittelständischen Schokoladenhersteller Ritter Sport. Russland ist nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt des Unternehmens. Der Verzicht könnte also zu deutlichen Umsatzeinbußen führen und hätte damit auch weitreichende Folgen für den hiesigen Firmenstandort. In einem offenen Brief erklärte sich das Unternehmen, blieb aber bei seiner Haltung. „Uns ist Verantwortungsbewusstsein wichtiger als Gewinn“, hieß es darin. Ritter Sport wolle weiterhin seine Verantwortung für die Mitarbeiter tragen und machte zudem auf die weiteren Auswirkungen in der Lieferkette aufmerksam. Am Ende würde sich der Umsatzeinbruch auch bei den Familien der Kakaobauern bemerkbar machen. Auf Werbung und weitere Investitionen verzichtet Ritter Sport aber dennoch und will die Gewinne aus dem Russland-Geschäft an Hilfsorganisationen spenden.

Kriegsverlauf verändert die erste Einschätzung

Mit ähnlichen Argumenten haben zahlreiche weitere Unternehmen ihren Verbleib in Russland begründet, beispielhaft seien hier der Baumaschinenhersteller Liebherr oder der Industriekonzern GEA genannt. Mit dem weiteren Verlauf des Krieges ändern sich allerdings auch die Einschätzungen in den Vorstandsetagen. So hat SAP weitere Schritte angekündigt, seine Geschäfte in Russland nun vollständig zu beenden, nachdem bislang Wartungsverträge noch weitergeführt wurden. Auch Henkel vollzieht nun den letzten Schritt und wird sich vollständig aus seinem Russlandgeschäft zurückziehen. In ersten Schritten waren bereits Investitionsvorhaben und Werbemaßnahmen gestoppt worden. Rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt der Konsumgüterhersteller aus Düsseldorf in Russland und sieht sich auch für diese in der Verantwortung. Aber der fortschreitende Krieg mit seinen unzähligen Kriegsverbrechen hat in Düsseldorf zu einem Umdenken geführt. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen haben wir entschieden, die Geschäfte in Russland aufzugeben“, teilt das Unternehmen mit. Man wolle sich nun in einem geordneten Prozess aus dem Land zurückziehen. Die Mitarbeiter vor Ort wären dabei eng eingebunden und würden auch weiter bezahlt.

Anders hat sich der Reifenhersteller Continental entschieden. Nachdem die Produktion zunächst eingestellt wurde, unter anderem aufgrund unterbrochener Lieferketten, hat man sie nun wieder aufgenommen und will dort zeitweise wieder produzieren. Gewinne wolle man damit aber nicht erzielen, ein Hinweis, den nahezu alle Unternehmen geben. Das Problem seien aber Konsequenzen für die leitenden Mitarbeiter vor Ort. Und auch die möglicherweise drohende Enteignung hält manche Unternehmen von einem Rückzug ab. Damit hat auch die Baumarktkette Obi gerechnet und ihre 27 Filialen in Russland zunächst geschlossen und inzwischen komplett an einen russischen Investor übertragen. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen ist das Kapitel Russland damit für Obi beendet. Bedingung für die Übertragung, für die kein Geld geflossen sein soll, ist, dass der Name zukünftig in Russland nicht mehr verwendet wird. Unternehmen wie Bayer oder die Metro verbleiben in Russland, weil sie es für ethisch vertretbar halten, etwa weil sie zur Grundversorgung der Bevölkerung beitragen.

Starke, schwache oder keine Reaktionen von Unternehmen

Kommerziell gebe es für Unternehmen in der derzeitigen Situation nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren, sagt Dr. Niklas Schaffmeister, geschäftsführender Gesellschafter der Managementberatung Globeone. „Marken sind wie Menschen auf der Grundlage von Werten positioniert. Sind diese Werte stark, kann man nicht einfach schweigen und weitermachen, wenn so etwas passiert wie aktuell in der Ukraine“, so Schaffmeister. Grundsätzlich sind nach seiner Einschätzung derzeit drei Reaktionsweisen von westlichen Unternehmen zu beobachten: Zum einen sehr starke Reaktionen, oft verbunden mit der langfristigen Aufgabe des Geschäfts. Zum anderen eher verhaltene Reaktionen, bei der es vor allem um ein vorläufiges Aussetzen von Aktivitäten gehe. „Diese Reaktionen erfolgen häufig unter dem Hinweis, die Situation weiter beobachten zu wollen oder begleitet von Spendenaktionen. Eine schnelle Rückkehr in den russischen Markt ist hier nicht ausgeschlossen“, so Schaffmeister. Und schließlich gebe es auch viele Unternehmen, die gar nicht oder allenfalls nur mit vagen Statements als Antwort auf den Druck der Öffentlichkeit reagierten. „Diese Reaktionsweise kann langfristig zu starker Kritik und zu Imageschäden führen, vor allem bei Unternehmen, die stark in der Öffentlichkeit exponiert sind“, meint Schaffmeister.

Hall of Shame listet Unternehmen auf

Einen genauen Überblick über das Verhalten von Unternehmen liefert die Auflistung von Jeffrey Sonnenfeld, Wirtschaftsprofessor an der US-Universität Yale. Mehr als 1.000 Unternehmen führt seine Liste inzwischen auf, die hierzulande auch als Hall of Shame bezeichnet wird. Die Liste wird ständig aktualisiert und verfeinert. Anfangs gab es nur die Unterscheidung zwischen „Raus“ oder „Bleiben“, inzwischen werden die Unternehmen einer von fünf Kategorien zugeordnet, von A für Unternehmen die sich komplett aus Russland zurückziehen bis zu F für Unternehmen die unbeirrt weitermachen. „Eine solche Liste erzeugt extremen Druck mit großer Wirkung. Sie ist ein Ranking von moralisch falschem Verhalten“, sagt Martin Kornberger, Professor für Wirtschaftsethik an der Wirtschaftsuniversität Wien, gegenüber der österreichischen Wirtschaftszeitung Der Standard. „Der Imageschaden für Unternehmen, die noch in Russland seien, sei jetzt schon enorm groß.“

Das könnte sich zukünftig auch bei den Kaufentscheidungen der Konsumenten bemerkbar machen. Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom würden deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher genau hinsehen, wie sich Unternehmen derzeit positionieren. Immerhin 77 Prozent wollen in Zukunft davon ihre Kaufentscheidung abhängig machen. „Wer sich nicht klar an die Seite der Ukraine stellt, läuft Gefahr, das Vertrauen deutscher Kundinnen und Kunden zu verspielen und riskiert Einbußen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Konsumenten verlangen Rückzug aus Russland

Diese Ergebnisse zeigen sich auch in einer Studie der Agentur WeberShandwick, die in sechs Ländern durchgeführt wurde. Mit Deutschland, USA, Großbritannien, Japan, Kanada und Frankreich sind zwar nur Länder des westlichen Wertesystems vertreten, die sind sich in den grundlegenden Punkten aber einig. So ist der Krieg in der Ukraine in allen genannten Ländern mit Ausnahme der USA das derzeit wichtigste Thema. Ein großer Teil aller Befragten (72 %) erwartet von Unternehmen eine klare Position, wenn die Demokratie gefährdet ist. Insgesamt werden vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hohe Erwartungen an Unternehmen gestellt. So sollten sie für viele Befragte eine gewichtige Rolle spielen, um diesen Krieg zu beenden. An dieser Stelle wird die Verantwortung zwar überwiegend bei internationalen Organisationen wie der Nato oder der UN und den nationalen Regierungen gesehen, aber in Deutschland wird der Wirtschaft eine bedeutende Rolle zugeschrieben.

Im internationalen Vergleich zeichnet sich bei dieser Frage eine Sonderrolle Deutschlands ab. So sollten die Befragten eine Rangfolge festlegen, wer die Führung zur Beendigung des Krieges übernehmen sollte. Deutschland sieht auf dem 2. und 3. Platz die Wirtschaft/Industrie und Finanzwirtschaft. Erst an vierter Stelle wird die Regierung genannt. In allen anderen Ländern der Untersuchung werden diese erst auf den Plätzen 3 und 4 genannt, nach der eigenen Regierung. Das zeigt die Schwierigkeit, in der sich Unternehmen befinden, wenn sie sich nicht klar positionieren.

Auch an den eigenen Arbeitgeber werden diese Erwartungen gestellt, von denen allerdings nur rund ein Drittel diese Erwartung auch erfüllt. Diese wiederum haben als häufigste Maßnahme den Krieg verurteilt und/oder an Hilfsorganisationen gespendet. Die Erwartungshaltung der Belegschaften sieht ganz ähnlich aus. So werden die Bereitstellung humanitärer Hilfe und die Versorgungssicherheit der Menschen in der Ukraine als wichtigste Punkte genannt. Offizielle Statements, die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern in Russland und die Neubewertung des Russlandgeschäfts rangieren dahinter, werden aber dennoch von einer Mehrheit erwartet.

Sanktionen zeigen Wirkung

Was bedeutet nun verantwortliche Unternehmensführung in der aktuellen Situation? Von den ESG-Kriterien ist in diesem Fall besonders die Governance gefordert. Die Unternehmen sind zwischen Haltung und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung hin- und hergerissen. „Unternehmen, die ihre russischen Betriebe einstellen, haben immer noch eine Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Arbeitnehmern – und respektieren ihre Rechte, sagte Anita Ramasastry, Mitglied der UN-Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte, dem Magazin Politico. Unternehmen würden diese Entscheidungen oft zu schnell treffen, ohne ausreichend über die Konsequenzen und die dadurch verursachten Schäden nachzudenken. Unternehmen die für einen Verbleib in Russland argumentieren, weil ihr Rückzug vor allem die unschuldige Bevölkerung treffen würde, werden zunehmend als nicht glaubwürdig betrachtet.

Neben diesen Aspekten steht immer auch noch die Frage im Raum, was kann der Rückzug aus dem russischen Markt für diesen Krieg bewirken? Dass diese Frage nicht leicht zu beantworten ist, liegt auf der Hand. Inzwischen machen sich die Sanktionen und der Rückzug von Unternehmen in Russland aber bemerkbar. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin rechnet mit dem Verlust von mehr als 200.000 Arbeitsplätzen. Und auch Russlands Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina sieht zunehmende Auswirkungen auf die reale Wirtschaft, nachdem in den ersten Wochen vor allem der Finanzmarkt betroffen war. Jetzt fordert sie eine Neuaufstellung der russischen Wirtschaft, schließlich könne man nicht dauerhaft von den Finanzreserven leben.

Wirtschaftsethiker mit unterschiedlichen Positionen

Das könnte für einen Rückzug aus dem russischen Markt sprechen und dem gerne verwendete Argument der Wirkungslosigkeit von Sanktionen widersprechen. Für Jeffrey Sonnenfeld ist auch völlig klar, wie sich Unternehmen entscheiden sollten. Nach seiner Auffassung sollten Verbraucher und Verbraucherinnen die Unternehmen boykottieren, die ihre Geschäfte mit Russland nicht beenden. Doch trotz klarer Positionierung bleiben Fragen offen, schließlich gibt es auch in anderen Gegenden dieser Welt kriegerische Auseinandersetzung, Menschrechtsverletzungen und Unterdrückung. Antworten könnte die Wirtschaftsethik liefern, doch auch unter deren Vertretern herrscht keine Einigkeit. Für den St. Gallener Wirtschaftsethiker Prof. Thomas Beschorner ist die Sache klar. In der Zeit schrieb er zusammen mit Kollegen: „Unternehmen sind jetzt gefordert, ihre Bedeutung als gesellschaftspolitische Akteure in stärkerem Maße zu reflektieren und als Corporate Citizen auch handlungspraktisch einzulösen.“ Unternehmen dürften sich jetzt nicht wegducken, sondern seien zum Handeln verpflichtet, denn „wir haben es in diesem Krieg mit nicht irgendeiner zwielichtigen normativen Position zu tun, die offenlässt, was das richtige Handeln ist.“ Es sei für Unternehmen ethisch geboten, ihre Macht für ein Ende des Krieges einzusetzen. „Es geht nicht nur um ein erweitertes Kosten-Nutzen-Denken und um die Sorge der Reputation. Es ist die Verantwortung und die moralische Pflicht von Unternehmen, durch ihr Handeln friedensstiftend zu wirken“, so Beschorner und Kollegen.

Dem widerspricht der Wirtschaftsethiker Prof. Ingo Pies nicht grundsätzlich, mahnt aber zur Zurückhaltung. In einem Aufsatz für das Forum Wirtschaftsethik schreibt er: „Selbst wenn man extrem harte Wirtschaftssanktionen für geeignet hält, das ausgewiesene Ziel zu erreichen, folgt daraus keineswegs, dass man die für nötig gehaltene Eskalation der Wirtschaftssanktionen den Unternehmen als eine Aufgabe zuweist, die sie auf freiwilliger Basis zu erfüllen haben. Wer die Eskalierung von Boykott und Embargo für nötig hält, sollte sie per Gesetz vorschreiben. Alles andere ist nicht marktkonform und fordert die Unternehmen nicht, sondern überfordert sie.“ Auch der Wirtschaftsethiker des Instituts der Deutschen Wirtschaft Prof. Dominik Ernste, rät im Deutschlandfunk, Unternehmen sollten kühl abwägen und nicht zu vorschnelle moralische Entscheidungen treffen. Allerdings, so Ernste: „Unternehmen, die in keiner Weise auf den Krieg gegen die Ukraine reagiert haben, kann man aus wirtschaftsethischer Perspektive nur raten, zumindest sorgfältig zu prüfen, ob das nicht mit einem erheblichen Reputationsschaden am Ende einhergehen kann.“

Dieser Beitrag erschien zuerst auf csr-reporter.de.

Posted by Thomas Feldhaus in Allgemein
Zeitarbeit – eine Branche zwischen Mindestlohn und New Work

Zeitarbeit – eine Branche zwischen Mindestlohn und New Work

Mittwoch, der 17. Juni 2020 war ein Tag, an den man sich nicht nur in Rheda-Wiedenbrück noch lange erinnern wird und der erneute Auslöser für eine Debatte um bestimmte Formen ausbeuterischer Arbeit war. In einem Schlachthof der Firma Tönnies wurde der bis dahin europaweit größte Ausbruch von Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus festgestellt. Bei vier von fünf getesteten Mitarbeitern war der Befund positiv. Der Schlachthof musste sofort seine Arbeit einstellen und die gesamte Belegschaft testen lassen. Am Ende hatten sich 1413 Menschen mit dem Covid-19-Virus infiziert und wurden in Quarantäne geschickt. Auslöser für diesen Corona-Hotspot war die Umluft-Kühlanlage, die für eine ungehinderte Verbreitung der Viren sorgte. In den kommenden Wochen und Monaten traten immer neue Fälle in Schlachthöfen auf, nicht nur bei Tönnis in Rheda-Wiedenbrück, sondern in ganz Europa. Schlachthöfe so umzubauen, dass sie kein Ort ungehinderter Ausbreitung von Krankheitserregern sind, war eine der ersten Aufgaben, denen sich Betreiber und Politik stellen mussten. Doch die eigentlichen Herausforderungen lagen woanders. 

Ausbeuterische Formen der Beschäftigung sind in vielen Bereichen zu finden

Die Vorfälle in den Schlachthöfen haben ein Schlaglicht auf Beschäftigungsformen geworfen, die in Europa weit verbreitet sind und die zudem für unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Zusammenleben von großer Bedeutung sind. Schlachthöfe sind nur ein Beispiel für ausbeuterische Formen der Arbeit, die auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft zu finden ist und überall dort, wo wichtige Arbeit gemacht wird, aber nur geringe Löhne gezahlt werden. Die Vorfälle haben zudem gezeigt, wie eng Wertschöpfungsketten getaktet sind und Störungen weitreichende Folgen haben. Ein Schlachthof, der nicht mehr arbeiten kann, löst einen Rückstau in den landwirtschaftlichen Betrieben aus und führt schlussendlich zu leeren Regalen in den Supermärkten. Damit dieses System funktioniert und am Ende beispielsweise billiges Fleisch auf dem Teller landet, muss es viele Verlierer geben, teilweise in der direkten Nachbarschaft, aber teilweise auch in anderen Gegenden der Welt. 

Wirklich überraschend waren diese Ereignisse nicht. Schon lange sind problematische Beschäftigungsformen in zahlreichen Wirtschaftszweigen bekannt. Aber frei nach Bertholds Brechts Zitat aus der Dreigroschenoper „…die im Dunkeln sieht man nicht“, fehlte der politische Wille daran etwas zu ändern. Ausbeutbare Arbeitsbedingungen, überfüllte Unterkünfte, Arbeitstage, die bis zu 16 Stunden dauern und dennoch nur zu niedrigen Löhnen führen und durch illegale Lohnabzüge noch weiter reduziert werden, sind nur einige Ungerechtigkeiten, die der Europäischer Verband der Landwirtschafts-, Lebensmittel- und Tourismusgewerkschaften (EFFAT) in einem Bericht (Covid-19 outbreaks in slaughterhouses and meat processing plants) über fleischverarbeitende Betriebe in Europa aufführt. Hinzu kommen eine Perspektivlosigkeit und andauernde Arbeitsplatzunsicherheit. „Die Covid-19-Pandemie hat einem breiteren Publikum Probleme aufgedeckt, die EFFAT und seine Mitgliedsorganisationen seit vielen Jahren an die EU-Institutionen und die nationalen Regierungen richten“, sagte EFFAT-Generalsekretär Kristjan Bragason und hoffte, dass die Politik nun gewillt sei, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen und unter anderem Mindestlöhne sicherstellt sowie Tarifverträge ermöglicht. Vor allem das in Deutschland nahezu perfekt organisiertes System mit Subunternehmen sei für die prekären Verhältnisse verantwortlich, und zwar über die Landesgrenzen hinaus. Bis zu 90 Prozent der Belegschaften in den fleischverarbeitenden Betrieben sind demnach nicht Angestellte des Unternehmens, sondern gehören zu einem der Subunternehmen. 

Ausbeutung Made in Germany – Aber es geht auch anders

In den vergangenen Jahren hat die Politik immer wieder versucht, den Schlupflöchern der Branche zu begegnen und das Geschäft mit der Ausbeutung zu erschweren. Dazu wurde beispielsweise die Fleischindustrie in das Entsendegesetz aufgenommen, damit die Arbeiter nach den hiesigen Standards inklusive Mindestlohn beschäftigt werden mussten und nicht mehr die Bedingungen ihres Heimatlands galten. Eine freiwillige Selbstverpflichtung der Branche sollte zudem dafür sorgen, Beschäftigte nur noch nach deutschem Arbeitsrecht zu beschäftigen. 2017 sorgte das Gesetz zum Schutz der Arbeitnehmerrechte in der Fleischwirtschaft für eine weitere Verschärfung und enthielt unter anderem das Verbot, die Kosten für Arbeitsmittel vom Lohn abzuziehen, mit denen die Betriebe bis dato versuchten, den Mindestlohn zu umgehen. Gebracht haben diese Maßnahmen wenig, unter anderem, weil sie schwer zu kontrollieren sind und Verantwortlichkeiten durch aneinandergereihte Subunternehmen kaum auszumachen sind. Dieses Modell „Made in Germany“ wird inzwischen europaweit kopiert und hat dadurch die Bedingungen für die Beschäftigten noch mal verschärft. 

Dass es auch anders geht, zeigen beispielsweise die nordischen Länder Dänemark und Schweden, in denen die Arbeiter in der Fleischindustrie bis zu 27 Euro in der Stunde verdienen können, egal aus welchem Land sie kommen. Die Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften regeln zudem eine ordentliche Unterbringung und die Regierung sorgt für eine vollumfängliche soziale Absicherung. In Summe sind die Arbeitskosten in Dänemark mit rund 69.000 Euro fast doppelt so hoch wie in Deutschland mit weniger als 32.000 Euro. Damit hat sich Deutschland seine Rolle als bedeutender Fleischexporteur erkauft und neben Arbeitnehmerrechten auch noch den Tierschutz verkauft.

Vielleicht ist Skandinavien ein Vorbild für die deutsche Politik. Auf jeden Fall hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil unmittelbar nach den Vorfällen in Rheda-Wiedenbrück angekündigt, nun endgültig in der Branche aufräumen zu wollen. Inzwischen hat der Bundestag das Arbeitsschutzkontrollgesetz verabschiedet und darin unter anderem ab dem 1. April 2021 den Einsatz von Leiharbeitern in der Fleischindustrie grundsätzlich verboten. Allerdings gilt in den ersten drei Jahren eine Ausnahme, um eventuelle Auftragsspitzen abfedern zu können. Dafür kann in einem Tarifvertrag der Einsatz von Leiharbeitern festgelegt werden, für die dann vom ersten Tag an der gleiche Lohn wie für die Stammbelegschaft gezahlt wird und deren Einsatz vier Monate nicht überschreiten darf. Zudem dürfen im Jahresmittel nicht mehr als acht Prozent der Belegschaft aus Leiharbeitern bestehen. Davon ausgenommen sind handwerkliche Betriebe, die nicht mehr als 49 Mitarbeiter beschäftigen. 

Imageschaden mit weitreichenden Konsequenzen

Die Vorfälle rund um die fleischverarbeitende Industrie bringt eine ganze Branche in Misskredit, die seit einigen Jahren versucht, Verantwortung zu thematisieren, die Fehlentwicklungen, die nicht zuletzt auch durch politische Entscheidungen entstehen, zu beseitigen und insgesamt die Rolle als „ganz normales Unternehmen“ zu vermitteln. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit waren im Jahr 2020 durchschnittlich 781.000 Leiharbeitnehmer und Leiharbeitnehmerinnen in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hinzu kommen noch etwa 108.000 geringfügig Beschäftigte. Damit sind rund 2,2 Prozent aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland in der Zeitarbeitsbranche tätig, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. 

Um die Herausforderungen der Branche zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Tätigkeitsfelder und Qualifikationen der Mitarbeiter. Mit einem Anteil von 38 Prozent werden Zeitarbeitskräfte immer noch zu einem großen Teil in der Produktion eingesetzt, auch wenn dieser Bereich seit vielen Jahren rückläufig ist. Und zwar zugunsten des Dienstleistungssektors, in dem rund 34 Prozent der Kräfte eingesetzt werden. Mit 15 Prozent rangieren die sogenannten personenbezogenen Dienstleistungen, zu denen beispielsweise die Pflegeberufe zählen, auf dem dritten Platz. Deutlich abgeschlagen sind Zeitarbeitsverhältnisse im kaufmännischen Bereich und in der Informationstechnologie. Diese Verteilung korrespondiert in umgekehrter Reihenfolge mit der Qualifikation, denn der Anteil an Experten mit einem akademischen Abschluss bildet bislang die kleinste Gruppe der Zeitarbeiter. 

Doch das könnte sich in Zukunft ändern, denn die fortschreitende Digitalisierung verändert Arbeitsprozesse und damit die Anforderungen an qualifiziertes Personal. Zwar ist die klassische Arbeitnehmerüberlassung eines der wichtigsten Geschäftsfelder und wird es erst mal bleiben, insbesondere in der Logistik und im Gesundheitswesen. Neue Geschäftsbereiche wie etwa Interimsmanagement, Projektgeschäfte und Personalvermittlung werden aber eine immer größere Rolle für die etablierten Zeitarbeitsunternehmen spielen, wie eine aktuelle Lündendonk-Umfrage zeigt. Der Bedarf nach flexibel einsetzbarem Personal ist hoch und setzt damit Impulse für neue Geschäftsmodelle. Dabei kommen die Unternehmen durchaus zu kreativen Lösungen, denn inzwischen ist selbst der temporäre Einsatz von Kollege Roboter im Rahmen der Zeitarbeit möglich. 

Arbeitgeberattraktivität wird zum wettbewerbsentscheidenden Kriterium

Für die Zeitarbeitsbranche bedeuten die Trends am Arbeitsmarkt große Herausforderungen. Sie müssen auch in Zukunft marktgerechte Dienstleistungen anbieten können, um dem Bedarf der Wirtschaft nach Zeitarbeitskräften Lösungen anbieten zu können. Sie befinden sich aber ebenso im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter, die ihrerseits hohe Ansprüche an ihren zukünftigen Arbeitgeber stellen. Arbeitgeberattraktivität wird damit auch für Zeitarbeitsunternehmen zum wettbewerbsentscheidenden Kriterium. Entsprechend versuchen die großen Anbieter wie Randstadt, Adecco oder Manpower über eine CSR-Strategie ihre Attraktivität zu erhalten bzw. zu steigern. In ihren Nachhaltigkeitsberichten haben die Unternehmen folglich auch Themen, wie Qualifizierung, Diversität, Inklusion und Vereinbarkeit als wesentliche Handlungsfelder bestimmt, Themen wie sie auch im Ethik-Kodex des Branchenverbandes iGZ formuliert sind. 

Dass die Branche auch einen relevanten gesellschaftlichen Beitrag leisten kann, hat sich bei der Integration Geflüchteter gezeigt. Oft war die Zeitarbeit der Einstieg in eine Beschäftigungsmöglichkeit und der Anfang einer beruflichen Integration durch Qualifikation und gleichberechtigter Teilhabe. Das Unternehmen Social Bee hat daraus sogar ein gemeinnütziges Zeitarbeit-Modell entwickelt und sich ganz auf die Integration spezialisiert. Es könnte eine Blaupause für andere Unternehmen sein, denn was das Münchner Startup leistet, geht weit über die eigentliche Arbeitnehmerüberlassung hinaus. Social Bee versucht den Unternehmenskunden die Integrationsleistung weitgehend abzunehmen und ihnen motivierte und qualifizierte Kandidaten vorzustellen. Dadurch werden in den Unternehmen Einstiegshindernisse abgebaut und den Geflüchteten neue Türen geöffnet. Im Idealfall finden beide Parteien auch für ein längeres Engagement zusammen. Das klappt tatsächlich in über 80 Prozent der Fälle.

Doch oft werden die positiven Aspekte der Zeitarbeit von den negativen Auswüchsen überschattet und beschädigen damit nicht nur das Image der Branche, sondern erschweren auch deren Anpassung an zukünftige Herausforderungen. Equal Payment und die Höchstüberlassungsdauer sind zwei Aspekte, die immer wieder im Fokus politischer Regulierung stehen. Sie helfen geringer qualifizierten Zeitarbeitern, blockieren aber oftmals die Möglichkeiten, Zeitarbeit für höher qualifizierte Beschäftigte interessant zu machen. So steht die Branche auch in den kommenden Jahren vor ihrer größten Aufgabe und muss ganzheitliche Geschäftsmodelle entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten Rechnung tragen, gleichzeitig, aber wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends aufnehmen. 

Dieser Text erschien zuerst im CSR-Magazin und auf csr-news.

Posted by Thomas Feldhaus in Allgemein
Nach der Krise ist vor der Krise – Was kann der Wirtschaftsjournalismus aus der Finanzkrise lernen?

Nach der Krise ist vor der Krise – Was kann der Wirtschaftsjournalismus aus der Finanzkrise lernen?

Wann hat diese Krise begonnen und wann wird sie beendet sein? Je nach Betrachtungsweise gibt es dafür unterschiedliche Antworten. Wirtschaftskrisen entstehen nicht von heute auf morgen, meist deuten sie sich an, gibt es Anzeichen für einen bevorstehenden Abschwung. Auch die aktuelle Krise machte früh auf sich aufmerksam, nur erkannt wurde sie nicht immer. Oder die Mahner wurden als unverbesserliche Pessimisten abgetan und nicht gehört, wenn auch die tatsächlichen Ausmaße in dieser Ausprägung selbst von Fachleuten und Insidern nicht vorhergesehen wurden. Dies galt bereits in ähnlicher Weise, als die New-Economy-Blase am Anfang dieses Jahrzehnts platzte.

Während in den USA die ersten Hypothekenbanken ins Trudeln gerieten, wurde bei uns von anhaltendem Aufschwung geredet, wurde der nahe Ausgleich der Staatsverschuldung proklamiert, war die amerikanische Subprime-Krise weit weg und maximal ein Problem der amerikanischen Regierung. Dann kam der 15.09.2008, ein Tag, der sich seinen Platz in der internationalen Wirtschaftsgeschichte gesichert hat. Die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers verkündete ihre Insolvenz. Ab diesem Moment war sie da, für jeden sichtbar, die globale Finanzkrise, ab diesem Moment verstummten auch die letzten Optimisten.

Die Stunde der Wirtschaftsjournalisten

Jetzt überschlugen sich die Meldungen, war schnelles und wirksames Handeln gefragt. Jetzt schlug auch die Stunde der Wirtschaftsjournalisten. Manche noch zögerlich: der ARD beispielsweise war dieses Thema keinen „Brennpunkt“ im Anschluss an die „Tagesschau“ wert, wie er sonst bei mittleren und großen Katastrophen gesendet wird. Trotzdem wurden in den Redaktionen der großen Zeitungen Teams zusammengestellt, die sich ausschließlich mit der Krise beschäftigten; die Wirtschaftsredaktionen mussten Titelseiten füllen, Dossiers erstellen und kommentieren. Das sollte auch erst mal so bleiben. Mit der Hypo Real Estate geriet ein Schwergewicht der deutschen Bankenlandschaft in Schieflage und musste mit Milliarden von Steuergeldern gerettet werden, bevor sie schließlich verstaatlicht wurde. Wirtschaftsthemen, wie sie vorher nicht vorstellbar waren. Es dauerte nur wenige Monate, dann folgte den Banken die „reale“ Wirtschaft, wurde aus der Finanzkrise eine Weltwirtschaftskrise.

Schnell wurde nach den Verantwortlichen gesucht. In einem ersten Reflex standen Banker und Topmanager am Pranger, gefolgt von der „menschlichen Gier“ und dem „Kapitalismus“ an sich. Der Frage nach den Schuldigen folgte die Frage nach der Vorhersehbarkeit: Warum haben Aufsicht, Ratingagenturen und Wirtschaftsforscher diese Krise nicht frühzeitig erkannt und vor ihr gewarnt? Diese Frage wurde schnell auch an die Wirtschaftsjournalisten gestellt.

Hat der Wirtschaftsjournalismus versagt?

Anlässlich der Verleihung des „Otto-Brenner-Preis 2008“ gab der ehemalige Intendant des WDR, Fritz Pleitgen, eine klare Antwort: „Es ist ein kapitales Versagen unseres Berufsstandes, Entwicklungen wie die gegenwärtige Finanzkrise nicht aufgespürt zu haben.“ Von Versagen spricht auch Wolfgang Kaden. Der ehemalige Chefredakteur des „Manager Magazin“ sagte in einem Interview mit dem „Wirtschaftsjournalist“: „Es haben viele versagt. Banker, Politiker, vor allem die amerikanischen Aufseher, Wirtschaftsprüfer und die Journalisten eben auch.“ Allerdings schränkt Kaden das Versagen des Wirtschaftsjournalismus ein: „Er hat im Vorfeld versagt und später, als die Krise evident war, exzellente Arbeit geleistet.“ „Schließlich“, so Kaden  weiter, „handelt es sich um komplizierte Sachverhalte, in die auch Finanzjournalisten sich einarbeiten müssen. Das Ergebnis war leserfreundlich, aktuell, Aufklärungsarbeit im besten Sinn. Viele Redakteure haben bis an den Rand der Erschöpfung gearbeitet.“ Diesem Urteil schließt sich Altkanzler Helmut Schmidt an. Auf der diesjährigen Tagung des Berufsstands, dem „Tag des Wirtschaftsjournalismus“ in Köln, attestierte er eine ordentliche Berichterstattung, hielt allerdings die Kommentierung für zu vorsichtig. Sein Fazit: „Der deutsche Wirtschaftsjournalismus macht es dem Leser nicht leicht, sich ein eigenes Urteil zu bilden.“

Natürlich gibt es nicht „den“ Wirtschaftsjournalismus und entsprechend nicht „den“ Wirtschaftsjournalisten. Während einzelne, insbesondere Fachmedien, frühzeitig die möglichen Auswirkungen des amerikanischen Immobilien-Booms erkannten und auch publizierten, kam die auftauchende Krise in den Publikumsmedien eher nicht vor und ging damit an weiten Teilen der Bevölkerung vorbei. In manchen Redaktionen, vor allem in den Fernsehanstalten, scheut man sich nicht, die fehlende Expertise zuzugeben. Die Analyse der Krise kam dadurch oft zu kurz, im Vordergrund standen Ratgeberbeiträge und natürlich die aktuellen Nachrichten.

Dramatische Formulierungen führten zu größerer Verunsicherung

Die teilweise dramatischen Entwicklungen an den Finanzmärkten und die einsetzende Berichterstattung mit ebenso dramatischen Formulierungen führten dann auch eher zu größerer Verunsicherung als zu weiterer Aufklärung. Wochenlang bestimmten Bankenpleiten, gigantische Rettungsmaßnahmen, Börsenturbulenzen und die „wahrscheinlich schlimmste Wirtschaftskrise seit den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts“ die Nachrichten. Dieser Umstand ist allerdings sicherlich nicht allein dem Journalismus anzulasten. Politiker, Forschungsinstitute und Experten überboten sich in ihren düsteren Vorhersagen frei nach dem Motto „only bad news are good news“. Die folgerichtige Reaktion der Verbraucher, „Ist mein Geld noch sicher?“, bestimmte demzufolge auch die weitere Berichterstattung. Den Medien wurde von vielen Seiten „Zurückhaltung“ attestiert, die Bankkunden sollten schließlich ihr Vertrauen nicht verlieren. Die Sorge war groß durch eine zu drastische Berichterstattung die Sparer mit der festen Absicht, ihre Ersparnisse zukünftig lieber unter dem Kopfkissen zu horten, an den Bankschalter zu treiben. Eine Gratwanderung; schließlich sollte die aktuelle Entwicklung auch nicht beschönigt werden. „Dabei wäre es an bestimmten Tagen der richtige Rat gewesen: Nimm dein Geld mit nach Hause“, zeigt Roland Tichy, Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“, das Dilemma auf: „Es ist ein Paradoxon, dass die korrekte Berichterstattung genau das ausgelöst hätte, vor dem zu warnen ihre Aufgabe ist“. Zur Entspannung trugen letztlich eher Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister Peer Steinbrück bei, als sie vor laufenden Kameras die Sicherheit der Spareinlagen durch den Staat garantierten. Bei welcher Sparanlage die Konsumenten auch in Zukunft ruhig schlafen können und bei welchen Sparformen Vorsicht angebracht ist, war sicherlich für viele Leser eine neue Auseinandersetzung mit ihrem Geld. Erstmalig wurden Begriffe wie Einlagensicherung oder Emittentenrisiko für viele verständlich, aber auch kritisch erläutert. Der Trend zum Nutzwertjournalismus und zur Personalisierung hielt somit in der Krise weiter an. Es wurden nicht nur Ratgeberseiten mit Tipps für „den richtigen Weg durch die Krise“ gefüllt, sondern auch reihenweise Geschichten von Geschädigten, beispielsweise der Lehman-Pleite oder der isländischen Kaupthing-Bank, publiziert. Daran lässt sich auch das umfangreiche Spektrum des Wirtschaftsjournalismus aufzeigen: Neben den Spezialisten in den Wirtschaftsmedien, Fachpublikationen und den überregionalen Tageszeitungen wirken die Allrounder in den Publikumsmedien sowie in immer größerer Zahl die sogenannten Nutzwertjournalisten mit ihrem verbraucherorientierten Ansatz. Wirtschaftsjournalismus findet also im Spannungsfeld zwischen Wächterfunktion und Dienstleistung, zwischen volks- und betriebswirtschaftlicher Analyse und ratgeberorientierter Berichterstattung statt. Hinzu kommt die Spezies der Finanzjournalisten mit ihrer Expertise des internationalen Börsenhandels. Ansprüche, Arbeitsweise und Leserschaft der Wirtschaftsjournalisten sind demnach so unterschiedlich wie ihre Aufgabengebiete. Zusätzlich gibt es durch die Krise noch verstärkt viele Berührungspunkte mit anderen Ressorts, – insbesondere dem Politischen. Dies allerdings nicht immer ohne Spannung in den Redaktionen, wenn Wirtschaftsthemen verstärkt auf die Titelseiten drängen. Selbst beim „Spiegel“ gehören Wirtschaftsthemen auf dem Titel inzwischen eher zur Regel als zur Ausnahme, und das mit Erfolg. Die großen Titelthemen über die Krise räumen nicht nur Journalistenpreise ab, sondern sind außerdem am Kiosk erfolgreich.

Aufklärende Berichterstattung im Vorfeld?

Warum hat es diese erläuternde, aufklärende Berichterstattung nicht bereits im Vorfeld gegeben? Die Gründe mögen vielfältig sein, ein entscheidender Aspekt ist der Glaube an die Heilkräfte des wirtschaftlichen und politischen Systems. Ein Glaube, wie er in vielen Wirtschaftsredaktionen vorherrscht. Eine Zeit, in der sich eine Bank nach der anderen vom Markt verabschiedet, schien unvorstellbar.

Greg Ip, der US-Wirtschaftskorrespondent des „Economist“ sieht die ersten kritischen Berichte über den amerikanischen Immobilienmarkt bereits im Jahre 2003. Damals berichtete der „Economist“ in einer Titelgeschichte über die Entwicklung der Immobilienpreise in den USA. Die Namen der amerikanischen Immobilienfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae tauchten bereits auf. Die Preise stiegen weiter zusammen mit der Schwierigkeit, mit kritischen Aussagen durchzudringen. „Warnungen sind nicht beweisbare Vorhersagen“, so Greg Ip, „wenn sie zu oft kommen, aber nicht kurze Zeit später eintreten, dann werden sie nicht mehr gehört.“ 2007 nahmen die Probleme von Freddie Mac und Fannie Mae weiter zu und wurden langsam zum Thema in den deutschen Wirtschaftsmedien. Zwei bislang wenig bekannte Namen, die eher an bunte Kaufhausketten erinnern als an solide Finanzunternehmen. Mit der Schieflage der US-Investmentbank Bear Stearns verschärfte sich die amerikanische Krise. Die amerikanische Notenbank musste eingreifen, um das Überleben zu sichern. Ein erstes deutliches Anzeichen für die aufkeimende Krise, die ihren vorläufigen Höhepunkt dann durch die Pleite von Lehman Brothers erreichte. Bis zu diesem Tag wurde das Ausmaß einer möglichen globalen Finanzkrise unterschätzt, darin scheinen sich Wirtschaftsjournalisten einig zu sein. Bei Ursachen, Gründen und Schlussfolgerungen teilen sich dann wieder die Meinungen.

Für den „Economist“-Korrespondenten Greg Ip stellt sich bereits die Frage nach der nächsten Krise. „Derzeit wird viel und gut über die Krise berichtet“, so Ip, „ich mache mir aber Sorgen, ob wir die Reaktionen auf die Krise, die ausufernden Konjunkturprogramme ausreichend hinterfragen.“ Diese Gefahr sieht auch der Hamburger Medienprofessor Siegfried Weischenberg. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sagt er: „Ich sehe das Problem, dass der deutsche Wirtschaftsjournalismus alles, was jetzt in der Krise an Ideen aus der Politik kommt, vorschnell absegnet. Nach dem Motto: Der Staat wird es schon richten.“

Die verbraucherorientierte Berichterstattung wird weiter zunehmen.

„Fakten, Fakten, Fakten – und immer an die Leser denken“, war der bekannte Slogan des Wochenmagazins „Focus“. Was aber erwartet der Leser? Orientierung, Aufklärung, Hintergründe sind Anforderungen, wie sie an alle Medien gestellt werden, selbstverständlich Rezipienten orientiert. Die Leser des „Handelsblatt“ erwarten andere Analysen als die Leser einer regionalen Tageszeitung. Die Masse der Bevölkerung wird aber über die Publikumsmedien erreicht. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Allgemeinbildung in der Bevölkerung nicht besonders ausgeprägt, wie zahlreiche Studien belegen. Wie gegenwärtig „systemrelevante“ Unternehmen mit riesigen Milliardenbeträgen gerettet und Banker zugleich mit Millionenbonifikationen belohnt werden, ist kaum noch zu vermitteln und führt zu Verärgerung und Verunsicherung. Orientierung finden für die eigenen finanziellen Entscheidungen wird in Zeiten, in denen Banken ums Überleben kämpfen und das ganze System der Finanzberatung am Pranger steht, für die meisten Konsumenten noch schwerer. Hilfe aus der Zeitung verspricht der Nutzwertjournalismus. Eine heikle Gratwanderung für Journalisten, von denen Rat erwartet wird, die aber kaum konkrete Ratschläge nennen dürfen. Auf dem diesjährigen „Tag des Wirtschaftsjournalismus“ haben einige Vertreter dieser Zunft darüber debattiert. Zurückhaltung war der Tenor. Selbst wenn die Redaktionen in der Vergangenheit konkrete Tipps gegeben haben, rücken die meisten inzwischen davon ab. Der Leiter der Programmdirektion Wirtschaft beim WDR-Hörfunk, Uwe Möller, beurteilte die vergangene Praxis der konkreten Anlageempfehlung als Fehler. Ebenso empfindet es Alexander Hagelüken, leitender Redakteur Finanzen bei der „Süddeutschen Zeitung“: „Derzeit ist es sehr schwierig, über Geldanlagen zu berichten. Allerdings war es nie der Geist der ,Süddeutschen‘ zu schreiben: Kaufen sie das“, so Hagelüken. Auch für den Leiter der Wirtschaftsredaktion beim Hessischen Rundfunk, Thomas Hütsch, gilt die redaktionelle Vorgabe, keine konkreten Anlageempfehlungen zu geben. Eine deutlich andere Auffassung von seiner Aufgabe als Verbraucherjournalist hat der Chefredakteur des Magazins „Finanztest“, Hermann-Josef Tenhagen. Er sieht den klaren Wunsch der Leser nach konkreter Hilfe und Orientierung. Diese will er mit „Finanztest“ auch bieten und den Lesern klar sagen, wo sie ihr Geld anlegen können und wo sie besser Abstand halten. „Mit einfachen ,Top‘- oder ,Flop‘-Kategorien ist dies allerdings nicht zu machen“, so Tenhagen, „dafür sind Anlageentscheidungen zu individuell.“ Für Tenhagen ist vor allem der Verbraucherjournalismus an sich gefährdet, wenn eine kritische Berichterstattung unterbleibt und Empfehlungen nicht mehr ausgesprochen werden. „Dann überlassen wir die Produktberichterstattung den PR-Leuten.“

Die verbraucherorientierte Berichterstattung wird weiter zunehmen. Dies ist eine der wahrscheinlichen Folgen der Krise für den Wirtschaftsjournalismus: Möglicherweise zurückhaltender bei den konkreten Empfehlungen, dafür mit mehr Hintergrund. Dem Leser eine Entscheidungsgrundlage bieten, ist der Tenor in zahlreichen Redaktionen, die konkrete Entscheidung möge er aber bitte selber treffen. So entzieht sich der Verbraucherjournalismus dem Dilemma falscher Vorhersagen. Entweder zu früh verkauft oder zu spät gekauft macht an den Börsen eben den Unterschied aus. Auf diesen Unterschied setzen die Anlegermagazine. Nahezu unbeirrt von der Krise titeln sie weiterhin mit ausufernden Renditeerwartungen, gerade so, als habe es eine Finanzkrise nie gegeben. Allerdings werden die Erwartungen in den Artikeln zurückgeschraubt, in den Redaktionsstuben der Anlegermagazine walten offensichtlich auch Vorsicht und Zurückhaltung.

Eine weitere Folge für den Wirtschaftsjournalismus: Die Wirtschaftskrise ist auch eine Medienkrise. Der drastische Rückgang der Anzeigen geht nicht spurlos an den Verlagen vorbei. Dabei sind die Wirtschaftsmagazine das am stärksten betroffene Segment. Banken, Versicherer und Fondsgesellschaften haben mit den ersten Anzeichen der Finanzkrise ihre Anzeigenaufträge storniert. Brancheninsider vermuten in der Folge auch eine weitere Marktbereinigung, insbesondere bei den Anlegermagazinen, denen inzwischen auch die Käufer abhandenkommen. Nach dem Zusammenbruch der New Economy ist bereits eine Vielzahl an Wirtschaftstiteln verschwunden, die allerdings erst durch den Börsenboom ins Leben gerufen wurden. Verluste von 30 bis 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr sind bei den Anzeigenerlösen derzeit die Regel. Eine baldige Erholung ist nicht in Sicht. Damit verstärkt sich das Dilemma der ohnehin schon stark ausgedünnten Wirtschaftsredaktionen. Qualitätsjournalismus muss auch bezahlt werden können. Der wird oft nur noch in den Redaktionen der großen Magazine und Wirtschaftszeitungen geleistet. Mit annähernd stabilen Verkaufszahlen könnten sie als die Gewinner aus der Krise hervorgehen. Der Chefredakteur des „Wirtschaftsjournalist“, Markus Wiegand, sieht allerdings auch die Verbraucher in der Pflicht. „Wenn die Leute mehr Wirtschaftsthemen lesen würden, dann wären auch die Mittel vorhanden, um dem Anspruch des investigativen, aufklärenden Wirtschaftsjournalismus stärker gerecht zu werden“. Und: „Es ist ja nicht so, dass die Anzeichen der Krise verschwiegen wurden; sie standen nur nicht in den regionalen Tageszeitungen“.

Der Wirtschaftsjournalismus hat durch die Krise an Bedeutung gewonnen.

Die Zukunft des Wirtschaftsjournalismus ist nicht gefährdet, dessen sind sich die Vertreter dieses Berufs einig. Wirtschaft betrifft fast alle Bereiche des Lebens und jeder sieht sich mit wirtschaftlichen Fragestellungen konfrontiert. Der Wirtschaftsjournalismus hat sogar durch die Krise an Bedeutung gewonnen. Wirtschaft, insbesondere die Finanzwirtschaft, ist eine teils hoch komplexe Thematik. Diese zu durchschauen und zu übersetzen, verlangt nach Spezialisten. Im publizistischen Selbstverständnis des „Handelsblatt“ heißt es: „…Wirtschaftsmedien müssen Durchblick schaffen. … Der moderne Wirtschaftsjournalist taucht ,tief‘ in seine spezifische Fachmaterie ein … Aber er darf nicht nur Fakten aufbereiten. Er muss Themen mit den Augen des Lesers erkennen, Entwicklungen sortieren und analysieren.“ Ein Anspruch, wie er für alle Wirtschaftsredaktionen gelten sollte. „Tatsächlich haben wir eine zweigeteilte Gesellschaft“, so Christoph Moss, Professor für Unternehmenskommunikation und ehemaliger Redakteur des Handelsblatt. „Wir haben sehr gut ausgebildete Journalisten in der Spitze bei den Qualitätstiteln, die Bilanzen lesen können und ihre Arbeit beherrschen. Aber die Masse der Wirtschaftsberichterstattung findet bei Lokal- und Regionalzeitungen statt. Ausbildung in der Breite ist deshalb eine Antwort auf die Krise des Wirtschaftsjournalismus.“ Können Journalisten Entwicklungen vorwegnehmen, kann es einen antizipativen Wirtschaftsjournalismus geben? Roland Tichy, Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“, hält das für sehr schwierig. „Wirtschaftsjournalisten müssen Anzeichen einer Krise deuten können, sie müssen erkennen, wenn sich Ungleichgewichte im Markt aufbauen; konkret Krisen benennen können sie nicht“.

„Die Wirtschaftswoche hat die Anzeichen der Krise bereits frühzeitig thematisiert. Dafür ist uns Schwarzmalerei vorgeworfen worden“, so Tichy, der dafür inzwischen zum „Wirtschaftsjournalist des Jahres 2008“ gekürt wurde. „Das führt den Wirtschaftsjournalismus in eine fragwürdige Situation“, so Tichy weiter, „denn wer dreimal ,Feuer‘ schreit, ohne dass die Hütte brennt, gilt beim vierten Alarm als berufsmäßiger Pessimist und wird nicht mehr gehört.“ „Aus heutiger Sicht ist die Entwicklung der Krise wunderbar zu analysieren“, meint auch Markus Wiegand, „aber wer will denn die Krisenszenarien lesen, wenn sie erscheinen?“ Auch Christoph Moss hält einen antizipativen Wirtschaftsjournalismus für nicht realisierbar: „Man kann von Wirtschaftsjournalisten auch nicht erwarten, dass sie mehr leisten als Analysten und Wirtschaftsforscher“.

Inzwischen gibt es erste Anzeichen einer leichten Erholung der Konjunktur. Und schon schallt es aus dem Blätterwald: Die Krise ist vorbei, wir haben es geschafft. Das gleiche Muster wie zu Beginn der Krise. Vielleicht schafft es der Journalismus auf diesem Weg, die Entwicklung zu intensivieren. Umgekehrt geschieht dies sehr schnell, eine Besonderheit des Wirtschaftsjournalismus: Die Berichterstattung kann Trends verstärken. Die vielleicht wichtigste Schlussfolgerung ist: Wirtschaft lässt sich nicht immer auf eine einfache Formel bringen. Wichtig sind deshalb die richtigen Fragen zur richtigen Zeit und an die richtigen Personen. Dann wird der Wirtschaftsjournalismus auch in breiter Form seine Leser finden und die Zweiteilung zwischen Qualitätsjournalismus auf der einen und Mainstream auf der anderen Seite weicht einem hintergründigen, aufklärenden und auch spannenden Wirtschaftsjournalismus. Denn eines ist sicher: Die nächste Krise kommt bestimmt.

Der Text erschien zuerst im Magazin Fachjournalist.

Posted by Thomas Feldhaus in Allgemein